Time-out im Wald
Der Wald ist ein Tausendsassa. Er heilt Gesundheit und Geist, ist Seelentröster, Abenteuer- spielplatz und Ort einer funktionierenden Kooperation. Und das Beste: Vom Bauernhof in den Wald ist es nicht weit.
Mit einem Anteil von knapp über 60 Prozent hat Kärnten nach der Steiermark die zweitgrößte Waldfläche aller Bundesländer. Wer im Süden Österreichs Urlaub am Bauernhof macht, muss nur hineingehen in den Wald – und seine Schätze entdecken.
Bad im Wald

Doktor Wald
Warum fühlen wir uns aber im Wald so wohl? Waldkenner Arvay hat dafür folgende Erklärung: „Die Natur ist unser evolutionäres Zuhause, wir spüren einfach, dass der Wald uns guttut“. Tatsächlich ist es aber mehr als nur ein Wohlfühleffekt – japanische und österreichische Studien belegen, dass der Wald auch gesund ist. So zeigen Untersuchungen der Nippon Medical School in Tokio, dass Terpene in der Waldluft die Anzahl und Aktivität der natürlichen Killerzellen und Anti-Krebs-Proteine im Blut erhöhen, das Immunsystem stärken und Puls und Blutdruck senken. Das bestätigt auch Allgemeinmediziner und Naturheilkundler Martin Spinka. Er hat im Zuge der Mühlviertler Waldluftbadestudie herausgefunden, dass vier Stunden pro Woche im Wald positiv für das vegetative Nervensystem sind, Widerstandskraft und Herz kräftigen, die Schlafqualität verbessern und die Verdauung unterstützen. Clemens Arvay nennt diese positiven Wirkungen Biophilia-Effekt: „Die Waldluft ist ein Cocktail aus bioaktiven Substanzen, unter anderem den Terpenen, die Krankheitserreger bei Pflanzen abwehren. Diese Terpene schützen beim Einatmen auch unsere Gesundheit“. Er empfiehlt, sich mindestens zwei Tage im Monat in einem Waldgebiet aufzuhalten, am besten in einer Mischung aus Nadel- und Laubbäumen.
Wunder Wald
Im Wald ist einfach alles besser. Oder fühlt sich zumindest so an. Im Rahmen eines Urlaubes am Bauernhof kann man das wieder einmal ausprobieren und im Wald auf Entdeckungs- oder Abenteuerreise gehen, Kraftplätze aufsuchen, entspannen oder spazieren gehen. Wie auch immer man sich im Wald aufhält – wichtig bei all diesen Unternehmungen ist die Achtsamkeit, der Natur und sich selbst gegenüber. Dass man keinen Müll liegen lässt, versteht sich von selbst. Generell sollte man im Wald seine Sinne bewusst öffnen, um den Parasympathikus zu aktivieren und die Stresshormone im Blut zu reduzieren. „Gehen Sie langsam durch den Wald und lassen Sie das Smartphone im Auto“, rät der österreichische Waldbotschafter des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus, Fritz Wolf. „Konzentrieren Sie sich ganz auf den Wald, auf seine Gerüche, Geräusche und auf sein Licht!“
