#WieWirUrlauben: Wo das Ankommen leicht fällt

Hofgeschichten, 12.07.2021, Sabine Ertl

Ralf kehrt seit zehn Jahren mit seiner Familie immer wieder an einen ganz bestimmten Ort in Kärnten zurück. Auf den Lacknerhof von Michael und Nadja Klocker am Sörger Berg. Weil man sich dort von der ersten Sekunde an erholen kann, wohltuende Geborgenheit findet und sich den dort lebenden Menschen längst tief verbunden fühlt.

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Familie genießt die Sonnenstrahlen im Garten | © Urlaub am Bauernhof / Daniel Gollner

Bis vor zehn Jahren war der fixe Urlaubsort für die Familie die Ostsee. Ein bisschen Meer, ein bisschen faulenzen, ab und an etwas Sport. Bis der Schwager von Ralf eines Abends von Kärnten erzählte, diesem südlichen Juwel Österreichs, wo man die Weite der Landschaft zwischen Bergen und Seen jeden Tag aufs Neue entdecken kann und die Herzlichkeit der Menschen ungebrochen ist. Sein Unterkunftstipp? Der Lacknerhof der Familie Klocker. Urlaub am Bauernhof also mit 24 Stunden-Blick auf die Gebirgskette der Karawanken. Ralf wurde neugierig. Mitsamt Frau und Kindern wurde die mehrstündige Autofahrt angetreten und seitdem zeigt der Urlaubskompass der Familie stets in eine Richtung. Nach Kärnten und hinauf auf den Sörger Berg, wo der Bauernhof von Michael und Nadja Klocker liegt. Am Dorfrand gelegen, finden Gäste hier einen Ort zum Wohlfühlen, Entschleunigen, zum Genießen und Entspannen.

Auf leisen Sohlen in den Stall

Für die Kinder von Ralf und Silke war das Leben am Bauernhof von Anfang an ein Abenteuer. „Als wir das erste Mal hier Urlaub machten, waren unsere Kinder vier und sieben Jahre alt. Normalerweise bekamen wir sie morgens nur schwer aus dem Bett. Hier in Sörg war es jedoch so, dass sie sich bereits im Morgengrauen selbstständig auf leisen Sohlen aus dem Schlafzimmer schlichen, um bei der Stallarbeit mithelfen zu können.“ Ein Umstand, der beim Vater vorerst etwas Skepsis hervorrief, welche jedoch alsbald von steigerndem Vertrauen in die Gastgeberfamilie abgelöst wurde. Herzliche Grillabende, lustige Traktor-Fahrten und gesellige Stunden folgten.

"Normalerweise bekommen wir unsere Kinder morgens nur schwer aus dem Bett. Hier in Sörg ist es jedoch so, dass sie sich bereits im Morgengrauen selbstständig auf leisen Sohlen aus dem Schlafzimmer schleichen, um bei der Stallarbeit mithelfen zu können.“ 

Regionale Lebensmittel als hohes Gut

„Wir wohnen in einem Vorort nahe der deutschen Stadt Münster, uns ist das Landleben und der Kontakt zu landwirtschaftlichen Betrieben nicht fremd. Jedoch kann man das schwer mit dem Leben eines Sörger Bergbauern vergleichen. Dennoch sind wir stolz darauf, dass unsere Kinder wissen, woher das Fleisch kommt, welches abends auf dem Grill landet“, erklärt Ralf seine Einstellung zu gesunden, hochwertigen und regionalen Lebensmitteln. Die Nähe zu den Tieren und der Umgang mit Klein- und Großvieh hier am Lacknerhof gefällt ihm ebenso wie generell der Umstand, dass man sich einfach willkommen fühlt. „Das Ankommen hier in dem 200-Seelen-Dorf wird einem sehr einfach gemacht. Vergangenes Jahr durften wir bei den Highland-Games der Sörger Landjugend mitmachen, die Wirtsleute in den nahegelegen Gästebetrieben kennen uns ebenfalls und auf den Dorffesten sind wir gerne mit dabei. Wir werden ohne Umschweife integriert, spüren die Aufgeschlossenheit der dort lebenden Menschen, das tut gut.“

"Wir sind stolz darauf, dass unsere Kinder wissen, woher das Fleisch kommt, welches abends auf dem Grill landet“

Die Weite Kärntens kennenlernen

Und wenn in Sörg mal kein Dorffest am Programm steht und am Lacknerhof die Stallarbeit getan ist, dann erkundet die Familie gerne die Kärntner Landschaft. „Ob Burg Hochosterwitz, Längsee, Ossiacher See, die Fahrt mit den Bergbahnen oder die weiteren Seen, die Weite von Kärnten fasziniert uns. Wir haben hier noch nie etwas vermisst“, erklärt Ralf den Grund des jährlichen Wiederkehrens. „Es fällt einem leicht zu entspannen.“

Am Pool des Lacknerhofs zu liegen, um Löcher in die Berge zu starren, das Frühstücksei zu genießen, welches die Kinder aus dem Hühnerstall bringen, dem „dolce far niente“ Raum zu lassen, all das gelingt am Sörger Berg mit Leichtigkeit. Da kann man das Smartphone gerne auch mal den ganzen Tag im Zimmer liegen lassen. Weil es plötzlich niemand mehr vermisst.

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Sabine Ertl
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