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Hofgeschichten, 22.03.2021

Im Gatsch spielen, in Lacken hüpfen, mit Fingerfarben experimentieren. Beim Löckerwirt im Salzburger St. Margarethen gehört das zum Alltag für Urlaubskinder. „Aber so muss das doch sein oder? Ein Kind muss Kind sein dürfen und bei uns am Hof dürfen sie genau das“ , so die Juniorchefin Christina Löcker. 

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Urlaub am Bauernhof beschert nicht nur den Gästen schöne Erinnerungen. Auch die Gastgeber denken gern an gemeinsam Erlebtes zurück und freuen sich auf bessere Zeiten.

Eine Serie quer durch die Bundesländer von Elisabeth Freundlinger

... dreckig, nass oder bunt – und mit an Lochn im Gsichtl!

Im Gatsch spielen, in Lacken hüpfen, mit Fingerfarben experimentieren. Beim Löckerwirt im Salzburger St. Margarethen gehört das zum Alltag für Urlaubskinder. „Aber so muss das doch sein oder? Ein Kind muss Kind sein dürfen und bei uns am Hof dürfen sie genau das!“ Juniorchefin Christina Löcker ist gelernte Kindergartenpädagogin, das ist auch in ihrem Umgang mit den Gästekindern spürbar. Das Wohl der Kinder – nicht nur ihrer eigenen zwei Jungs – steht immer obenauf. „Mir ist es wichtig, dass die Kinder natürliche Erfahrungen machen können. Es sind doch die einfachen Erlebnisse wie Löwenzahn eindrahn, gatschen, in Lacken hupfen dass glei so spritzt, Schneckenhäuser und Steine sammeln, die viele Erwachsene leider schon vergessen haben. Aber genau das gehört, wie ich finde, zum Kindsein einfach dazu!“

Die Waschmaschine läuft non stop

Wenn die Gästekinder nach der Ankunft gleich einmal im Stall oder in der mit Wasser vollgefüllten Sandkiste verschwinden, hält so manche Mutter vor Schreck erst einmal die Luft an. So viel Gewand hat man für den Urlaub ja nicht eingepackt! Dank Löckerwirts Wäscheservice atmen die Mütter aber auch gleich wieder entspannt auf. Die guten Seelen des Housekeepings waschen und bügeln gegen einen kleinen Unkostenbeitrag – somit bleibt für die Gäste der Urlaub, was er sein soll: Die Kinder dürfen dreckig werden, sausen und mit Hand und Fuß erkunden, die Eltern nehmen’s gelassen und erholen sich. St. Margarethen liegt inmitten des UNESCO Biosphärenparks Salzburger Lungau, da finden die Familien außerdem zu jeder Jahreszeit ganz viele Ausflugsmöglichkeiten.

Familiensinn

Für Entspannung sorgen im Löckerwirt der feine Wellnessbereich mit Sauna und Ruheraum und das gute, biologische Essen im eigenen Gasthof. Neben dem eigenen Bio Angus Rind stehen auch vor allem Bio-Lammspezialitäten wie das Lungauer Bauernschöpserne auf der Karte, und dass die Tiere beim Löcker mit viel Liebe großgezogen werden, schmeckt man.

Im Löckerwirt leben zurzeit drei Generationen zusammen (Familie Löcker junior im Stammhaus und Familie Löcker senior im „BauernLeben“): Oma Flora, die Kräuterexpertin, kocht im Gasthof auf. Gern unternimmt sie, als ausgebildete Kräuterexpertin, mit den Gästen Kräuterwanderungen. Opa Johann kümmert sich um die Landwirtschaft und die Tiere. Jungbauer Leonhard ist Geschäftsführer vom Gasthof, Restaurantleiter und Koordinator für alles. Christina ist die herzliche Seele vom Löckerwirt. Sie ist für die Bereiche Rezeption und Gästebetreuung zuständig.„Ich bin froh, dass wir noch ein paar Jahre bis zur Übernahme des Betriebes haben. So brauchen wir noch nicht die ganze Verantwortung tragen und ich bin ein bisserl flexibler in der Tagesgestaltung!“, sagt die leidenschaftliche Mama. Sie genießt jede Minute mit ihren beiden Söhnen Lorenz und Louis, 4 und 2 Jahre alt. Die beiden genießen das mindestens genauso. Letzten Sommer haben sie mit ihrer Mama ein eigenes Beet angelegt und mit selbstgesammelten Schneckenhäusern umgrenzt. Die Ernte war ein großer Erfolg für alle Beteiligten.

Kleine Schätze aus der Natur

„Den Lockdown haben wir genutzt und etwas in die Zukunft geplant!“, erzählt Christina. Bisher stehen im Löckerwirt 35 Betten bereit, wahrscheinlich werden es demnächst mehr sein – aber der Löckerwirt soll immer klein und fein, familiär und herzlich bleiben. Viele Ideen schweben in den Köpfen der Jungfamilie. Fernab vom klassischen Familienhotel mit Fremdbetreuung will Christina Kindern und deren Eltern zeigen, wie schön die Natur in all ihren Facetten ist, im Großen wie im Kleinen. Steine sammeln, miteinander Brot backen, töpfern, malen – aber das alles wird einfach so passieren, ohne strenges Wochenprogramm und Termindruck. So sind es die Stammgäste schließlich gewöhnt.

Gibt es eine besondere Erinnerung an die Gäste?

„Oh, da sind viele wunderbare Momente, aber eine Geschichte war wirklich lustig: Als wir mit dem Schaf an der Leine spazieren gegangen sind!“

Schaf Bixi

Die Vorgeschichte: Wenn beim Löckerwirt ein neugeborenes Schaf von seiner Mama nicht angenommen wird, springt Opa Johann ein und zieht das Lämmchen mit dem Fläschchen auf. (Seine Enkel lieben ihn dafür gleich nochmals mehr!) Im Herbst 2019 gab es ein ganz spezielles „Zutzl-Lampl“. Spontan wusste der dreijährige Lorenz einen Namen für das Kleine: Bixi. Durch die liebevolle Pflege der Familie wurde das Lämmchen immer zutraulicher und ließ sich nicht nur den Schnuller geben, sondern auch an der Leine herumführen. „Bei den Kindern am Hof war das natürlich der große Hit, auch die Besucher vom Gasthof wollten Bixi spazierenführen. „Und einmal“, erzählt Christina Löcker, „war`s anscheinend für viele sehr amüsant. Meine Schwiegermutter ging mit Gästen und in Begleitung von Esel Jonas zu einer geführten Kräuterwanderung, während ich mit Bixi an der Leine im Garten umher spazierte, um ihr den einen oder anderen Trick beizubringen – übrigens komplett vergebens! Die alte Wirtin also mit dem Esel und die junge Wirtin mit dem Schaf – und das in einem kleinen Ort, wo jeder jeden kennt – mehr braucht man nicht zu sagen, oder? Wir hatten aber eh auch unsere Gaude und mussten am Abend selbst ein bisserl drüber lachen!“

Inzwischen ist Bixi so gut genährt, dass man sie nicht mehr so leicht an der Leine führen kann. „Jetzt tät mich die Bixi ganz schön hinterherziehen“, lacht Christina. „Aber sie ist immer noch das zutraulichste unserer Schafe. Sie kommt gern her und lässt sich streicheln. Für unsere Gäste ist das eine große Freude.“

Schafe streicheln, malen und durch den Dreck hüpfen: Wem das nicht genügt – das nächste Zutzl-Lampl kommt bestimmt!

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