Heurigenkultur in Österreich

19.04.2019, Elena Paschinger

Die Heurigenkultur in Österreich hat eine mehrere Jahrhunderte währende Tradition. Bereits Kaiser Josef II schaffte 1784 ein Gesetz, wonach der hauseigene Weinausschank legalisiert und eine rechtliche Grundlage für den Heurigen geschaffen wurde.

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Anstoßen beim Heurigen | © Urlaub am Winzerhof / Ralph Fischbacher

Tradition seit der Kaiserzeit

Die Heurigenkultur in Österreich hat eine mehrere Jahrhunderte währende Tradition. Bereits Kaiser Franz Josef II schaffte 1784 ein Gesetz, wonach der hauseigene Weinausschank legalisiert und eine rechtliche Grundlage für den Heurigen geschaffen wurde. Der Name „Heuriger“ bezeichnet dabei sowohl den Jungwein als auch die Lokalität selbst, den sogenannten „Buschenschank“. Über die Zeit hinweg hat es sich eingebürgert, dass insbesondere in der Steiermark das Wort Buschenschank, in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland jedoch mehr das Wort Heurigen als Bezeichnung für die gemütlichen Weinlokale gebräuchlich geworden ist. Auch wie serviert wird, ist regional verschieden: Bei der Wiener Heurigenkultur erfolgt die Speisenausgabe typischerweise via Buffet, in den Heurigen Niederösterreichs, der Steiermark und des Burgenlandes wählt ihr Euren bevorzugten Wein sowie die dazu passenden Speisen via Menüauswahl von der Karte.

Ein bestimmendes Merkmal der bäuerlichen Heurigenlokale ist, dass die Besitzer ausschließlich selbsterzeugte Getränke und kalte Speisen verkauft dürfen. Somit habt Ihr stets die Garantie, auch wirklich nur Weine des jeweiligen Weingutes sowie regionstypische Speisen zu genießen. Gewerbliche Betriebe hingegen dürfen auch warme Speisen und zugekaufte Getränke anbieten; ein kühles Bier sucht Ihr in einem Heurigen dennoch vergeblich!

Ausg'steckt is!

Ob „ausg’steckt is“ (sprich ob ein Heurigen geöffnet ist), könnt Ihr folgendermaßen erkennen: Am Eingang hängt ein oftmals kunstvoll verzierter „Buschen“ (Strohstern, Zweiggebinde, etc.) den mitunter eine Lampe zur besseren Erkennbarkeit in der Dunkelheit ziert. Dies und ein fröhliches Stimmengewirr aus dem Gastgarten und Heurigenlokal sagen Euch: Kommt rein, wir haben für Euch geöffnet (ausg’steckt)!

Einer der besten Augenblicke beim Heurigen überhaupt: Vorfreude auf die in Kürze servierte Jause mit einem Gläschen guten Wein. Wer nach einem Heurigenbesuch nicht mehr mit dem Auto fahren und die jeweilige Region ein wenig intensiver genießen möchte, entscheidet sich für einen Urlaub am Winzerhof. Hier könnt Ihr nicht nur in die regionale Heurigenkultur, sondern auch in den Alltag eines bäuerlichen Betriebes eintauchen – Ausflugsmöglichkeiten, Gespräche mit der Winzerfamilie, Veranstaltungshighlights und vieles mehr inklusive.

Das Top-Heurige Gütesiegel

Eine Besonderheit in Niederösterreich ist die Auszeichnung zum Top-Heuriger. Das Gütesiegel verspricht exzellente Qualität lokaler Produkte, prämierte Weine und Moste aus eigener Produktion, eine vielfältige Speisenauswahl sowie fachkundige Betreuung durch die Heurigenfamilie, inklusive Qualitäts-Schulungen. Die entsprechende Homepage liefert Euch die Möglichkeit zur gezielten Suche Eures nächsten Top-Heurigen, einen Newsletter-Service, Top-Heurigen-Kalender und vieles mehr: https://www.top-heuriger.at.

Auch das bieten viele Heurigenlokale: Die Möglichkeit, unmittelbar in die nahe gelegenen Weingartenzeilen aufzubrechen – vom romantischen Spaziergang bis zum Naschen reifer Trauben von den Weinstöcken.

Eine besonders hohe Konzentration an Heurigen bietet der Donauraum rund um Krems in den Weinbaugebieten Wachau, Kremstal, Kamptal & Traisental.

Ihr seid auf der Suche nach einem ganz bestimmten Heurigen?

Auf der Webseite Heurigenkalender Niederösterreich sind sämtliche Heurigen alphabetisch nach Gemeinden und via einer interaktiven Karte gelistet.

Hier findet ihr einen Überlick über die Heurige im Burgenland

Hier findet ihr ausgezeichnete Buschenschänke in der Steiermark

Elena Paschinger
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