Honig - flüssiges Gold aus der Natur

Bäuerliche Arbeit, 01.06.2023, Johannes Handlechner

Wusstet ihr, dass jede Biene in ihrem ganzen Leben nur etwa einen kleinen Teelöffel voll Honig produzieren kann? Und für diesen Tropfen legt die fleißige Biene dann aber 400 bis 800 Kilometer zurück. Ihr seht also, dass es wirklich viele Bienen und eine Menge Arbeitsleistung braucht, für euer tägliches Frühstücks-Honigbrot.
Damit pro Bienenstock etwa 20 bis 30 Kilogramm Honig für die Menschen produziert werden können, braucht es die Zusammenarbeit von vielen tausenden Bienen. Im Durchschnitt leben 50.000 davon auf engstem Raum zusammen und dabei übernimmt jedes Tier bestimmte Aufgaben.

 

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Zwei Gläser Honig vom Angerlgut in St. Koloman, Salzburger Land | © Urlaub am Bauernhof / punkt&komma

Bienen produzieren aber nicht nur Honig, sondern auch Wachs für Kerzen oder Propolis, das als Arzneimittel verwendet wird. Bienen bestäuben unsere Bäume in den Streuobstwiesen und zahlreiche andere Nutzpflanzen und sind damit das kleinste, aber wichtigste Nutztier in der Landwirtschaft. Gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern leisten sie einen wertvollen Beitrag für die heimische Lebensmittelproduktion.
Früher gab es auf jedem Bauernhof ein eigenes Bienenhaus und jede Bauernfamilie hat hauptsächlich für den Eigengebrauch Honig produziert. Und damit auch für einen reichen Ertrag der eigenen Felder gesorgt.

Bienen und Landwirtschaft

Obwohl die meisten Bienen nun nur mehr von Hobbyimkern gehalten werden, sind sie für die Landwirtschaft unverzichtbar. Imkerei und Landwirtschaft sind in vielen Teilen des SalzburgerLandes untrennbar miteinander verbunden. Denn zusammen leisten sie einen maßgeblichen Beitrag zur Artenvielfalt.
Das Sammeln von Honig gibt es schon seit ca. 13.000 Jahren. Menschen waren damals noch auf wilde Bienen angewiesen. Im alten Ägypten vor etwa 6000 Jahren wurden Bienen erstmals in Tonröhren gehalten und Honig wurde in größerem Umfang gewonnen.
Bis ins 18. Jahrhundert hin war Honig das wichtigste und einzige Süßungsmittel, denn Rüben- oder Rohrzucker gab es noch nicht. Sowohl im Mittelalter als auch in der Römerzeit war Honig ein begehrtes und wertvolles Handelsgut.

 

Bauernhöfe und Almhütten, die eigene Bienen halten

Im SalzburgerLand gibt es 64 Bauernhöfe und Almhütten, die eine eigene kleine Imkerei betreiben. Wenn euch das Thema interessiert, fragt bitte gerne bei euren Gastgebern nach, ob ihr sie bei einem Besuch bei den Bienenstöcken begleiten dürft.

Ist Honig gesund?

Ja! Honig süßt nicht nur, sondern kann auch das Immunsystem stärken und ist ein bekanntes Heilmittel bei Husten, Erkältung und Heiserkeit. Aber Vorsicht – Honig soll nicht auf über 40 Grad erhitzt werden, da ansonsten die heilenden Wirkstoffe zerstört werden. Daher das Getränk vorher etwas abkühlen lassen, bevor man den Honig hineingibt.
Neben der Heilwirkung bei Erkältungskrankheiten wirkt sich Honig positiv auf den Cholesterinspiegel aus und die Vielzahl an Antioxidantien, Pflanzenstoffen und Enzymen machen den Honig für den Menschen so gesund.

Wie erkenne ich guten Honig? 5 Tipps zum Honigkauf

  1. Regionalität. Schaut, wo der Honig produziert wurde. Solltet ihr keine Imker eures Vertrauens kennen, achtet zumindest auf die heimische Herkunft. Von Honigen in Kunststoffgefäßen mit der Aufschrift „aus EG- und Nicht-EG-Ländern“ solltet ihr Abstand nehmen.
  2. Trüber Honig enthält alle wichtigen Inhaltsstoffe, die Bienen bei der Honigproduktion beimengen (Pollen, Propolis, Wachs,…). Daher hier gerne zugreifen und nicht davon ausgehen, dass es sich um Schmutz im Honig handelt. Bei allzu klarem Honig, der auch noch nach vielen Monaten fein flüssig ist, kann davon ausgegangen werden, dass er zu stark erhitzt wurde und dadurch viele wertvolle Inhaltsstoffe zerstört wurden.
  3. Feste Konsistenz ist ein Zeichen von Qualität. Auch wenn die meisten Menschen lieber flüssigen Honig haben, ist es ein komplett natürlicher Vorgang, dass guter Honig mit der Zeit fest wird, weil sich die darin enthaltenen Zuckerkristalle miteinander verbinden.
  4. Honig immer bei Zimmertemperatur lagern, weil er dadurch seinen feinen Geschmack behält. Bei falscher oder zu kühler Lagerung werden die Zuckerkristalle im Honig zu groß und fühlen sich beim Verzehr unangenehm an.
  5. Gute Qualität kostet immer etwas mehr. In der kleinteiligen Imkerei steckt sehr viel Arbeit und relativ wenig Ertrag. Aber durch den Kauf bei regionalen Imkern unterstützt ihr die Artenvielfalt und Erhaltung der Bienenwirtschaft vor Ort.

Spannende Fakten rund um Honig und Bienen

  • jeder Österreicher und jede Österreicherin isst etwa 1,8 Kilogramm Honig pro Jahr
  • 100 Bienen wiegen zusammen ca. 10 Gramm – etwa das Gewicht von einer Weintraube
  • 1 Biene kann in 2 Minuten etwa 1 km weit fliegen
  • für ½ Kilo Honig müsste 1 Biene ca. 3,5 mal um die Erde fliegen
  • Sommerbienen werden nur etwa 6 Wochen alt
  • Winterbienen hingegen leben bis zu 9 Monate
  • 1 Königin legt im Mai/Juni bis zu 3.000 Eier pro Tag
  • männliche Bienen heißen Drohnen und haben keinen Stachel
  • ein Bienenvolk besteht aus 40.000 bis 80.000 Bienen, die zusammen in einem Bienenstock leben.
  • 300.000 Blütenstaubpollen-Partikel der kleinsten Art werden für 1g Pollen benötigt

 

Johannes Handlechner
Urlaub am Bauernhof im SalzburgerLand, 6 Artikel
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