Preisgestaltung

Was Sie zur Preisgestaltung wissen sollten...

Kosten ermitteln

Die Höhe der Investitions- und Betriebskosten, Auslastung, benötigte Arbeitszeit und die eigenen Gewinnvorstellungen sind die Basis für Berechnung des Verkaufspreises. 

Welche Kosten fallen an? 

  • Fixkosten: Abschreibung bzw. Re-Investitionen, Steuern und Abgaben, Versicherungen, Gebühren für Müll, Telefon, Werbung, Dekoration, Mitgliedsbeiträge, etc... 
  • variable Kosten: Wareineinsatz, Reinigungsmaterial, Instandhaltungen, Wäschereinigung, Energiekosten, Kosten für Mitarbeiter, etc.. 
  • Eigenkosten: nicht vergessen! Eigenkosten werden oft nicht als Kosten empfunden, weil sie keine Ausgaben verursachen, jedoch sollten sie bei der Kalkulation zumindest bedacht werden!
    (Wie viele Stunden arbeiten Sie täglich für Ihren Betrieb? Wie viel könnten Sie in dieser Zeit wo anders verdienen? Welche Eigenprodukte bringen Sie ein? .... )

Berechnung der Auslastung

ERMITTELN SIE IHRE EIGENE AUSLASTUNG IN VOLLBELEGUNGSTAGEN (VBT) UND IN %

Zimmer: 

Zur Berechnung der Bettenauslastung in Vollbelegungstagen (VBT) zieht man die Anzahl der Gesamtnächtigungen eines Jahres heran und dividiert sie durch die Anzahl der angebotenen Betten.
Hier ein Beispiel: 1.210 Nächtigungen : 10 Betten =  121 VBT

Will man nun die Auslastung in % wissen, dividiert man die VBT durch die Offenhaltetage (OHT) wie hier:  121 VBT : 180 OHT = 67 % Auslastung 

 

Ferienwohnung: 

Da beispielsweise eine Fewo mit 2 Schlafzimmer/4 Betten auch mit nur 2 Personen bereits belegt ist, berechnet man die Auslastung einer Wohnung (Vollbelegungstage) anhand der Belegungstage.
Hier eine Beispielrechnung: 875 Belegungstage : 5 Fewos = 175 VBT

Auch hier zieht man zur Berechnung der Auslastung in % die Offenhaltetage (OHT) wie folgt heran: 175 VBT : 230 OHT = 76 % Auslastung

 

Richtwerte Offenhaltetage:
Einsaisonaler Betrieb Sommerstandort (180 OHT - ca. 6 Monate; Mai - Oktober)
Einsaisonaler Betrieb Winterstandort: (120 OHT - ca. 4 Monate) 
Zweisaisonaler Betrieb (255 OHT)
Ganzjahresbetrieb (365 OHT)

Mindest-Durchschnitts-Preis & Verkaufspreis

Rechenschema zur Ermittlung des Verkaufspreis

 

Was kostet mich die Bereitstellung einer FeWo?  Was kostet mich eine Übernachtung mit Frühstück?

Gesamte Kosten : Anzahl der Nächtigungen = Mindest-Durchschnitts-Preis bzw. Selbstkostenpreis (netto) 

Beispiel: 
Ferienwohnung: € 71.000 (Gesamtkosten) : 185 VBT (Vollbelegstage) = € 64,- (netto) 
Zimmer mit Frühstück: € 95.000 (Gesamtkosten) : 2.110 Nächtigungen = € 45,- (netto) 

Der Mindest-Durchschnitts-Preis dient als Orientierung und kann je nach Saison über- aber auch unterschritten werden!

 

Zu welchem Preis biete ich meine Wohnung an? Was möchte ich damit verdienen? 

Selbstkostenpreis + gewünschter Gewinn = Netto Grundpreis
Netto Grundpreis + Umsatzsteuer = Verkaufspreis (brutto)  

Beispiel:  
Ferienwohnung:
€ 64 + € 16 Gewinn = € 80 Grundpreis (netto)
€ 80 + € 8 (10% USt.) = € 88 Verkaufspreis (brutto) --> Preis für Fewo pro Tag

Zimmer mit Frühstück: 
€ 45 + € 8 Gewinn = € 53 Grundpreis (netto) 
€ 53 + € 6,89 (13% USt.) = € 59,90 Verkaufspreis (brutto) --> Preis pro Person für 1 Nacht

Tipps & Tricks zur Preisgestaltung

1. Ankerpreis setzen 
Heben Sie das teuerste Zimmer an erster Stelle hervor - die folgenden wirken automatisch „günstig“!

2. Jährliche Preiserhöhung
Keine Preislisten mehr ohne jährliche Inflationsanpassung!

3. Kinderpreise als Anreize setzen
Eltern vergleichen vor allem die „Kinderpreise“. Ihre Chance: Höhere Eltern- und niedrige Kinderpreise

4. Früh-Anreise & Spät-Abreise als Umsatzpotenzial
Early-Check-In oder Late-Check-Out mit Aufpreis anbieten 

5. Frühbucherbonus als Preiszuckerl