
Michael kennt sich bei der Anreise aus!Anreise auf die Winterhütte ohne Auto
Auch heute habe ich mir zum Thema einen Experten geholt! Michael Münzer, Stutenmilchbauer und engagierter Almhüttenvermieter, stellt schon seit vielen Jahren seine drei Almhütten im Skigebiet Klippitztörl in Kärnten seinen Gästen zur Verfügung. Er kennt den Unterschied zwischen Sommer- und Wintervermietung, er weiß also genau, wovon er spricht. Heute reden wir einmal nur vom Winter.
Michaels Hütten sind im Winter, wie viele andere auch, mit dem Auto nicht erreichbar. Mit den Skiern kann man hinkommen, aber das ist meistens ein Gepäcksproblem. Deshalb hat Michael einen Skidoo mit Anhänger und bringt in sausender Fahrt Gäste samt Gepäck zu seiner jeweiligen Hütte. Er hat dazu eine, auf den ersten Blick sehr seltsam anmutende Bitte: „Verstaue Dein Gepäck ordentlich, vor allem schneesicher. Wirf keine losen Salatköpfe oder Eierpackungen auf den Anhänger. Ich weiß, Du hast sie im letzten Augenblick gekauft, aber sie sollen am Skidoo keinem an den Kopf fliegen, ganz abgesehen davon, dass dichter Schneefall und scharfer Fahrtwind die Lebensmittel schnell unbrauchbar machen können. Dasselbe gilt auch für den Salatkopf am Rucksack bei der Fußanreise.“
Weil wir gerade von Gepäck sprechen: Was Du in Deine Winterhütte nicht mitnimmst, kriegst Du noch viel schwerer zur Hütte als im Sommer. Also, vorher möglichst genau überlegen, was Du unbedingt brauchst, was eher nicht und was schon gar nicht. Letzteres kann erstaunlich viel sein, soll dich aber nicht davon abhalten, warme Kleidung und gutes winterfestes Schuhwerk mitzunehmen, ganz abgesehen von der Skiausrüstung, die ja in die Kategorie „unbedingt“ fällt. Übrigens: Auch Kuscheltiere für Kinder und ähnliche Utensilien können in diese Sparte fallen.

Man braucht genug Holz bei der Hütt´nTipps und Tricks fürs Einheizen
Ja, im Winter ist es in und um Almhütten kalt. Und genau deshalb ist das richtige Heizen ein zentrales Thema für Deinen Winterurlaub auf der Hütte. Michael Münzer, selbst langjähriger Hüttenvermieter, bringt es auf den Punkt:
„Ich bitte die Gäste immer, vernünftig zu heizen – niemand erwartet Heizprofis, aber ein bisschen Hausverstand hilft allen.“
Was bedeutet das konkret?
„Nicht so heizen, dass es in der Hütte 32 Grad hat, während draußen bei -15 Grad der Eisbär die Fenster aufreißt.“
„Und bitte nicht im T-Shirt Sommer spielen – Winterhütte heißt Winter erleben.“
Holz ist bei jeder Winterhütte reichlich vorhanden, dafür sorgen die Almhüttenvermieter. Frieren muss also niemand. Aber: Überheizen ist ungesund, gefährlich und auch alles andere als klimafreundlich.
Tagesablauf mit Feuerstelle – so klappt’s:
Wie funktioniert das mit dem Heizen, wenn man tagsüber draußen ist – beim Skifahren, Rodeln oder Winterwandern?
Michael hat einen erprobten Tipp:
„In der Früh ordentlich einheizen. Meist findet sich ein Frühaufsteher in der Gruppe, der als Heizmeister einspringt. Damit bleibt es bis zum Nachmittag angenehm warm. Am Abend wird dann schrittweise nachgeheizt – denn Hüttenabende im Winter dauern erfahrungsgemäß länger und sind besonders gemütlich.“
Heizen mit Verantwortung – und bitte kein Übermut
Ich erinnere mich an eine alte Holzhütte, nur zu Fuß erreichbar. Die Gäste – erfahrene Skitourengeher – heizten in aller Früh so kräftig ein, dass die Hüttenwand überhitzte und Feuer fing. Die Hütte brannte ab, niemand kam rechtzeitig hin. Statt Hüttenabend gab’s Notabstieg. Ein drastisches Beispiel, aber eine klare Mahnung: Heize nie auf „Vollgas“, vor allem nicht, wenn Du gehst!
Feuerwerk auf der Hütte? Nur mit Bedacht!
Apropos Feuer – wie sieht’s mit Knallkörpern und Feuerwerk auf der Almhütte aus?
Michael meint: „Wenn es erlaubt ist, wünsche ich allen viel Spaß. Aber bitte: Räumt die Reste auf! Kein Funken Zauber rechtfertigt Müll auf der Alm.“
Denn was Silvestergäste hinterlassen, kann Weidevieh, Wildtiere oder Hunde gefährden – und nein, der Almbauer kann nicht wissen, wo gefeiert wurde. In der Endreinigung ist das Aufsammeln von Raketenstielen nicht inkludiert. Also: Genießt das Feuerwerk – aber mit Rücksicht!
Der goldene TippAuf der Alm ins Neue Jahr!
Da wird es heute ein bisschen kompliziert – es geht dabei um Gesetze, Verordnungen, Genehmigungen und ähnliches. Hier die Kurzfassung: Im Ortsgebiet ist die Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen ganzjährig verboten, wobei der jeweilige Bürgermeister die Ausnahmen genehmigen kann. Außerhalb des Ortsgebietes ist die Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen grundsätzlich erlaubt, wobei diese Verwendung aber z. B. durch Lärmschutzverordnungen, eine Verordnung zur Vorbeugung von Waldbränden, das Luftfahrtgesetz oder das Naturschutzgesetz usw. (bundesländerweise verschieden) eingeschränkt werden kann.
So, das heißt für Dein Feuerwerk auf der Alm, wenn Du auf der sicheren (gesetzlichen) Seite sein willst: Informiere Dich vorher, am besten schon vor dem Kauf der Raketen, welche aktuellen Regelungen es an welchem Ort gibt. Zuständig ist dafür die Gemeinde oder die Bezirksverwaltungsbehörde. In der Praxis fragst Du am besten Deinen Almhüttenvermieter, der wird sich an Ort und Stelle schlau machen und Dir seine Information weitergeben. Im besten Fall wirst Du Dich über Dein Feuerwerk königlich freuen!
Notburga Samrock
Almhüttenexpertin, 12 Artikel