
Aufgeschoben ist nicht aufgehobenHerbstzeit ist Almzeit!
Wenn du schulpflichtige Kinder hast, dann sind meine Tipps natürlich nur bedingt ganzjährig umsetzbar. Aber es gibt ja Herbstferien, Weihnachtsferien, Semesterferien, Osterferien oder lange Wochenenden – vielleicht ergibt sich da ein kleines Zeitfenster für dich und deine Familie, um in den Bergen Kärntens eine Almhütte zu mieten. Selbst wenn es nur für ein paar Tage ist: Es lohnt sich.
Gerade in der Nebensaison – etwa in den Herbstferien – hat ein Almhüttenurlaub mit Kindern seinen ganz eigenen Reiz. Klar: Mit der Badehose auf die Alm wird’s da nichts mehr. Aber wenn du einmal eine goldene Almwiese im Herbst gesehen hast, durchzogen von brennend-orangen Lärchen, Preiselbeeren direkt vor deiner Nase wachsen und du über dem Nebelmeer der Täler in die warme Herbstsonne blinzelst – dann wirst du verstehen, was mit Herbstzauber in der Hütte gemeint ist.
Natürlich kann es im Spätherbst auch schon schneien. Aber mit der richtigen Vorbereitung bist du auf alles eingestellt – warme Kleidung, gute Schuhe, genug Vorräte. Denn: Viele Selbstversorgerhütten bieten im Herbst absolute Ruhe – kein Kuhglockengebimmel, keine Wandergruppen, keine bewirtschafteten Almgasthöfe. Wenn du genau das suchst – eine Auszeit in Stille und Natur, nur für dich oder deine Familie – dann ist die herbstliche Almhütte genau der richtige Ort.

Winterurlaub der anderen ArtWandern im glitzernden Winterwonderland
Auch wenn der Schnee in manchen Jahren etwas auf sich warten lässt – oder du ganz bewusst einen Winterurlaub ohne Skifahren verbringen möchtest – gibt es viele winterfeste Almhütten, die dir genau das bieten, was du suchst: Ruhe, Natur und Gemütlichkeit.
In vielen Almhütten in Kärnten kannst du dich so richtig warm und kuschelig einigeln – mit Holzofen, Kachelofen oder Kamin. Einige Hütten verfügen sogar über eine eigene Sauna – das ist Winterfeeling pur! Schon allein das macht deinen Aufenthalt zum besonderen Erlebnis.
Und auch draußen wartet einiges auf dich: Rund um die Hütte findest du oft bestens geeignete Wege zum Winterwandern – bitte unbedingt an robuste, warme Wanderschuhe denken. Feine Stiefel oder gar Skischuhe sind für diese Spaziergänge nicht ideal.
Besonders beliebt: das Schneeschuhwandern. Mit den heute modernen "TUBBS" geht’s ganz leicht – viele Almhütten stellen Schneeschuhe zur Verfügung, und das Gehen lernt man im Nu. Auch ein kleiner Rodelhang ist oft in der Nähe, und Schlitten gehören vielerorts zur Grundausstattung.
Wichtig: Bevor du eine Almhütte für deinen Winterurlaub buchst, informiere dich genau, was in der Hütte vorhanden ist und welche Aktivitäten möglich sind – so wird dein Winter ganz ohne Piste zu einem unvergesslichen Erlebnis inmitten der Berge.

Ski total - von der Hüttentür zur Piste
Skihütten gibt’s zwar nicht wie Sand am Meer – aber immerhin viele. Ob direkt an der Piste, mitten im kleinen Familienskigebiet oder per Shuttle ins große Skigebiet auf der anderen Talseite: Die Auswahl ist groß. Es kommt also ganz darauf an, was du suchst und brauchst.
Denk vor der Buchung gut nach:
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Wie viele Personen sollen Platz haben – zum Schlafen und zum gemütlichen Wohnen?
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Wie wichtig ist dir die Erreichbarkeit der Skihütte – z. B. mit dem Auto oder nur zu Fuß?
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Was brauchst du an Ausstattung, damit dein Winterurlaub in der Skihütte perfekt wird?
Eines ist klar: Skihütten sind sehr begehrt. Deshalb mein ehrlicher Rat: Buche frühzeitig, vor allem, wenn du dir eine bestimmte Region oder ein spezielles Datum ausgesucht hast.
Und noch ein Tipp, damit es nicht zur „Badehosen-Panne“ kommt: Wer täglich vom 1.800 Meter hoch gelegenen Berg in die Therme im Tal fahren möchte, ist in der Skihütte vielleicht nicht ganz richtig aufgehoben. Ich habe selbst gesehen, wie so ein Thermen-Ausflug im Schneetreiben im Straßengraben endete – mit Traktoreinsatz. Nicht unbedingt der erholsamste Urlaubstag …
Ein ganz besonderer Höhepunkt ist natürlich die Weihnachtszeit in der Almhütte. Kaum irgendwo lässt sich der Heilige Abend stimmungsvoller feiern als hoch oben im Schnee. In vielen Hütten darfst du dir den Christbaum sogar im eigenen Wald aussuchen, selbst schmücken – oder fixfertig vom „Christkind“ vorbereiten lassen. Ein unvergessliches Erlebnis!
Aber: Nicht jede Almhütte ist im Winter erreichbar. Frag also unbedingt rechtzeitig nach, ob deine Wunschhütte winterfest ist – und ob Weihnachten dort überhaupt möglich ist.

Almzeit für vielseitige AlmhüttenurlauberSonnenskilauf vom Feinsten
Eine Zeit auf der Alm, die ihren ganz besonderen Reiz hat, ist der Vorfrühling – also rund um Ostern. Während in höheren Lagen noch Sonnenskilauf mit besten Bedingungen möglich ist, beginnt rund um viele tiefer gelegene Almhütten bereits der Frühling: Die ersten Schneerosen oder Soldanellen blühen, die Wiesen atmen auf – und über allem liegt ein Hauch von Neubeginn. Dieser zauberhafte Kontrast zwischen Schnee und Blüte macht den Osterurlaub auf der Almhütte zu einem echten Erlebnis.
Und was wäre Ostern ohne die Eiersuche? Auf der Alm kannst du sie ganz individuell gestalten – wahlweise im glitzernden Schnee oder zwischen den ersten Frühlingsblumen. Ein echtes Highlight für Kinder, Familien und Frischluftliebhaber!
Gerade zu dieser besonderen Jahreszeit gilt: Gute Vorbereitung ist alles! Kläre vorab mit deinem Almhüttenvermieter, was du brauchst und was dich erwartet:
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Ist die Hütte beheizbar?
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Wie erreichst du sie – zu Fuß, mit dem Auto, mit dem Lift oder sogar per Skidoo?
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Gibt es noch Schnee – oder schon Frühlingsstimmung?
Denn jede Almhütte ist einzigartig – ein kleines Naturjuwel mit ihren eigenen Bedingungen. Manche Hütten sind im Winter nur mit Unterstützung erreichbar, andere bieten Komfort und Erreichbarkeit wie im Sommer. Frag am besten direkt nach – so steht deinem entspannten Osterurlaub in den Bergen nichts im Weg.
Der goldene TippAuf der Alm ins Neue Jahr!
Wer hat nicht schon einmal davon geträumt: Silvester auf einer Almhütte, weit weg vom Trubel, inmitten verschneiter Berge, mit knisterndem Holzofen, warmem Punsch und guten Freunden? Genau deshalb sind Silvesterhütten auch so begehrt – und so rar.
Natürlich könntest Du jetzt meinen, man müsse mehrere Jahre im Voraus buchen. Aber wer weiß schon, ob sich der Freundeskreis bis dahin nicht längst in alle Winde zerstreut hat? Deshalb mein Tipp: Bleib dran!
Denn die Erfahrung zeigt: Flexibilität und Hartnäckigkeit lohnen sich. Immer wieder werden Silvesterhütten kurzfristig frei – oft sogar erst im November oder Dezember. Warum? Weil sich bei früh gebuchten Gruppenplänen plötzlich etwas ändert. Und dann ist sie da – Deine ganz persönliche Chance auf einen unvergesslichen Jahreswechsel in den Bergen.
Also: Lass Dich nicht entmutigen bei der Suche nach deiner perfekten Hütte für Silvester. Vielleicht wartet genau in diesem Jahr Dein Hüttenabenteuer zum Jahreswechsel nur darauf, entdeckt zu werden.
Notburga Samrock
Almhüttenexpertin, 10 Artikel