Die schönsten Winzerhöfe Österreichs

Rund um den Wein, 05.09.2018

Wein- und Wanderfreunden bieten Österreichs Winzerhöfe den perfekten Urlaub: Sie liegen in den schönsten Regionen des Landes und verbinden Gastlichkeit mit Genuss. Wer hier nächtigt oder einkehrt, erlebt geballte „Landlust“.

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© Urlaub am Bauernhof / Antje Zimmermann

Winzerhof Glirsch in der Weststeiermark

Winzerhof Glirsch in der Weststeiermark

Auf dem Winzerhof Glirsch werden Besucher von Falco begrüßt. Der Hofhund freut sich über die Neuankömmlinge und geleitet sie schwanzwedelnd zum Haupthaus, wo Claudia Krottmayer die Gäste in Empfang nimmt. Wie viele Gebäude in der Steiermark strahlt auch der idyllisch im Wald gelegene Hof in einem intensiven Gelb. Alte Bäume schmücken den Innenhof und rings um das Anwesen liegen Felder und Wiesen. Schon von weitem ist das leise Bimmeln einer kleinen Schafherde zu hören.

Kleine Schafweide und großer Weingarten

Die Tiere erinnern an die Vergangenheit des Winzerhofes: Noch vor 14 Jahren hatte die Familie Viehwirtschaft betrieben, bevor sie die Produktion ganz auf Weinanbau umstellte. Die Hauptsorte in der Weststeiermark ist der Schilcher. Ihm zu Ehren wird die Region auch „Schilcherland“ genannt. Die fünf Gästezimmer des Hofes sind in einem Nebengebäude untergebracht. Im Erdgeschoss befindet sich ein großer Gemeinschaftsraum mit einer modernen Küche – wenn die Gäste einmal selbst kochen wollen. 

Buschenschank mit angeschlossenem Gemüsegarten

Das passiert aber eigentlich nur, wenn der Buschenschank, den Familie Krottmayer im Haupthaus betreibt, Ruhetag hat. Bei gutem Wetter sitzen Hausgäste und Ausflügler gemeinsam an rustikalen Tischen und Bänken auf der großen Terrasse des Buschenschanks. Vom benachbarten Gemüsegarten weht ein intensiver Duft hinüber. Neben dutzenden Kräutern gedeihen hier Paprika, Tomaten, Lauchzwiebeln und viele andere Gemüsesorten, die in der Küche des Buschenschanks zu leckeren, ländlichen Gerichten verarbeitet werden.

Dank der abgeschiedenen Lage mitten im Wald ist der Winzerhof Glirsch perfekt für Wanderer und Radfahrer. Gleich mehrere gut ausgeschilderte Routen starten unmittelbar vor der Haustür. Und auch für Weinfreunde hat das Weingut mehr als „nur“ Genuss zu bieten – in einem kleinen Weinbaumuseum sind historische Geräte ausgestellt. Bei Museums-Führungen erzählt Winzer Siegfried Krottmayer Geschichten dazu und verkostet das ein oder andere Glas Wein. Im Keller des Nebengebäudes hat die Familie zudem eine kleine Brennerei errichtet. Die selbst hergestellten Brände und Liköre gibt es natürlich auch im Buschenschank.

Winzerhof Stoff in der Steiermark

Ein strahlend gelbes Anwesen inmitten eines grünen Meeres. Dieses Bild beschreibt den Winzerhof Stoff am besten. Denn rund um den Hof wachsen Reben: Hinter dem Haus, links und rechts davon und davor erstrecken sie sich sogar kilometerweit. Das Grün des Weinlaubs findet sich in den Fensterläden des Hauses wieder. Zusammen mit den roten Geranien und den gelben Fassaden ergibt sich ein fröhliches Farbenspiel, das Betrachtern unwillkürlich ein Lächeln entlockt. 

Blick ins Rebenmeer

Der idyllische Ort wird von Wanderern, Radfahrern und Ruhesuchenden gleichermaßen geschätzt. Für sie gibt es auf dem Winzerhof fünf Doppelzimmer und eine Ferienwohnung. Die Gästezimmer haben alle direkten Weinbergblick. Welsch-Riesling, Gelber Muskateller, Weißburgunder, Sauvingon Blanc und Scheurebe gedeihen hier. Serviert werden die Weine im Buschenschank der Familie. Der Buschenschank ist ein uriges, typisch österreichisches Lokal. Hier bieten Stoffs fast ausschließlich eigene Erzeugnisse an: Neben Weinen und Säften kredenzt die Familie im Buschenschank auch selbst geschlachtetes Fleisch.

Alles hausgemacht

Der Vater von Gernot Stoff ist Fleischhauer – Metzger würde man in Deutschland sagen – und das verwandte Kürbiskernöl stammt von einem Cousin der Familie. Gernot Stoff selbst steuert Brände und Liköre bei, die er im Erdgeschoss des Winzerhofes in einer kleinen Brennerei herstellt. „OriGINale“ heißt sein beliebtestes Erzeugnis, ein Gin mit leicht süßlicher Note. Stoffs Buschenschank ist mehrfach mit dem Gütesiegel der steirischen Landesregierung ausgezeichnet worden und schön wie eine Filmkulisse: Das Dach der Terrasse besteht aus wucherndem Weinlaub. Pralle Trauben hängen von oben herab und warten darauf, gepflückt zu werden. Und in einer kleinen Gartenlaube, die etwas abseits steht, finden Verliebte den perfekten Platz.

Winzerhof Schindler im Burgenland

Überall liegt der intensive Duft von blühendem Oleander in der Luft. Dazu erklingt das fröhliche Plätschern eines Springbrunnens. Wer den großen Hof von Schindlers betritt, erlebt einen kleinen Sinnesrausch. Und ist gleich versucht, sein Weinglas unter den Sprungbrunnen zu halten. Denn scheinbar sprudelt Rotwein aus dem Holzfass – tatsächlich ist es "nur" mit Lebensmittelfarbe gefärbtes Wasser. Aber Überraschungen wie der Brunnen machen die besondere Atmosphäre auf dem Winzerhof aus. Es ist Alexandra Schindlers Leidenschaft, den Hof zu schmücken und immer neue Ideen zu entwickeln. So stehen auf allen Tischen frische Feldblumen und in den 15 Gästezimmern finden sich viele originelle Möbel: etwa ein Raumteiler in Herzchenform oder eine Hängelampe aus Weinflaschen.

Höchste Auszeichnung verliehen

Auf den Gästebetten liegen Kräuter- und Zirbenkissen und daneben kleine Zerstäuber: Ein „Schlaf gut“ Spray mit ätherischen Bio-Ölen. Nicht zuletzt die Liebe zum Detail ist es, die dem Familienbetrieb gerade die fünfte Blume eingebracht hat. Die höchste Auszeichnung, die bei „Urlaub am Bauernhof“ verliehen wird.

Live bei der Verarbeitung dabei

Urlaub bei Schindlers bedeutet Genuss: Häufig sitzen die Gäste einfach im Schatten alter Bäume und probieren die sonnenverwöhnten Weine des Burgenlandes. In den Erntemonaten können Besucher zudem erleben, wie die Trauben auf dem Hof verarbeitet werden. Für Weinliebhaber ein spannender Prozess, der durch Kellerführungen ergänzt wird. Denn dann erklärt Harald Schindler die gesamte Weinherstellung und verkostet die Erzeugnisse des Hofes.

Weinlofts im südlichen Burgenland

Wo Luxus und Natur zusammentreffen – so könnte man die einzigartigen Weinlofts von Martina und Ronald Fank-Kantauer beschreiben. Die beiden haben mit viel Engagement und noch mehr Ideen zwei frühere Kellerstöckl zu außergewöhnlichen Urlaubsdomizilen umgebaut. Das Ehepaar ist selbst viel gereist und hat sich insbesondere an der südafrikanischen Weinstraße inspirieren lassen. So sind zwei Weinlofts entstanden, die selbst Vielreisende noch überraschen: Im Weinloft I. sind es sanfte Naturtöne, ein großes Himmelbett und eine Infrarot-Kabine, die die Besucher entspannen.

Von Südafrikas Weinstraße inspiriert

Im Weinloft II. geraten Designfans ins Schwärmen: Sie bewundern die freistehende Badewanne mit Blick aufs Rebenmeer. Den kleinen Kamin, der im Winter eine wohlige Wärme verbreitet, und die hochwertigen Materialien, die im Loft für jedes Detail verwandt wurden.

Im Kühlschrank des Lofts steht stets eine Flasche Uhudler – so heißt die örtliche Weinspezialität - für die Gäste bereit. Nachdem die Hybridtrauben lange verpönt und teilweise sogar verboten waren, erlebt der Uhudler im Burgenland aktuell wieder eine Renaissance.

Winzerhof Stur im Weinviertel

Sie sind goldgelb. Zart grün und tief lila – die rund 80 verschiedenen Traubensorten im großen Sortenweingarten von Hohenruppersdorf. Kleine Tafeln informieren über die jeweilige Sorte, ihre Besonderheiten und fordern zum spontanen Genuss auf. Alleine das ist ein Grund, den kleinen Ort im Weinviertel einmal zu besuchen. Gleich beim Sortenweingarten findet sich ein Weiterer: Denn hier verläuft eine der drei historischen Kellergassen von Hohenruppersdorf.

Erlebnis Kellergassen

In den Gassen haben die örtlichen Winzer über Jahrhunderte ihre Trauben verarbeitet. Und gut zwei Dutzend Weinbauern machen das noch heute so. Einer davon ist Franz Stur. Auf sechs Hektar baut er Grünen Veltliner, Chardonnay, Traminer, Gelben Muskateller, Welschriesling und auch Rotwein an. Familie Stur hat auch eigene Hühner – deren Eier landen zusammen mit köstlichen Weintrauben auf den Frühstückstellern des Winzerhofes. Der Hof liegt hinter großen, hölzernen Toren. Wenn sie aufschwingen, betreten die Besucher einen kleiner Innenhof: mit duftendem Lavendel und bequemen Liegestühlen. Hier serviert Gastgeberin Manuela Stur ein üppiges Frühstück.

Wein zum Anfassen

Die fünf Gästezimmer des Winzerhofes sind alle nach Weinutensilien benannt und erinnern auch farblich an Weiß- oder Rotweine. Die eigenen Weine dürfen bei Sturs natürlich auch probiert werden. Manuela Stur hat auf dem Hof einen ganz besonderen Raum gestaltet: Die „AnFassBar“. Wie der Name schon verrät, warten hier haptische Erlebnisse auf die Besucher: Sie können über grobkörnigen Weinstein streicheln oder die unterschiedlichen Erdschichten anfassen, in denen die Weine der Familie gedeihen.

Winzerhof Denk in der Wachau

Haben Sie schon einmal eine „Schaumsuppe vom Riesling“ gekostet? Nein? Dann sollten Sie sich einmal das Vergnügen gönnen. Serviert wird sie im Winzerhof Denk. Er liegt gleich neben der strahlend weißen Wehrkirche von Weissenkirchen in einer der malerischsten Landschaften der Welt: dem Welterbetal der Wachau. Familie Denk betreibt das Weingut in fünfter Generation und ist sehr traditionsbewusst. Nur in einer Hinsicht haben die Denks mit der Tradition gebrochen: In ihrem Heurigen werden auch warme Speisen serviert. Darunter das erwähnte süßsäuerliche Süppchen vom Riesling.

Am besten schmeckt die Suppe – und natürlich der Wein der Familie – im großen Gastgarten des Weingutes. Urlauber und Einheimische sitzen hier gemeinsam an rustikalen Tischen und Bänken. Nach dem Abendessen laufen die Einheimischen nach Hause und die Urlauber steigen ein paar Stufen zu den Gästezimmern hinauf. Die komfortablen Zimmer liegen rund um den Innenhof und haben einen fantastischen Ausblick: auf die weiße Kirche und die grünen Berge der Wachau.

Nostalgische Ausflüge

Sohn Ferdinand Denk hat sich für Besucher des Hofes etwas Besonderes einfallen lassen: Mit einem roten Oldtimer-Traktor chauffiert er sie durch die Weinberge, verkostet edle Tropfen und erzählt Geschichten aus der Wachau, die nicht nur für ihren Wein, sondern auch für ihre Marillen und Stifte berühmt ist.

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