Mit Leib und Seele für den Bauernstand

Am Ferienhof Kandler in der Nationalparkregion Kalkalpen wird Ursprünglichkeit großgeschrieben. Johanna Rebhandl bewirtschaftet den Hof mit Herz und Seele im Einklang mit der Natur und den Tieren. Das merken besonders ihre Gäste!

Schon früh verstarb Johannas Vater. Dann hieß es zusammenhelfen am elterlichen Hof. Ihre drei Geschwister und Johanna unterstützten ihre Mutter tagtäglich bei der Arbeit und so konnten sie auch diese schwere Zeit überwinden. An Arbeit mangelte es am Bauernhof nie. Doch zusammen konnte die Familie den Hof erhalten. "Die Arbeit war für mich nie eine Last. Ich bin froh, so aufgewachsen zu sein. Denn erst, wenn man arbeitet, hat man wieder etwas geschaffen und dann ist man wieder dankbar. Das gehört dazu! Das möchte ich auch meinen Kindern und den Kindern, die zu uns auf den Hof kommen, vermitteln."

Auch wenn der elterliche Betrieb von ihrem Bruder übernommen wurde, riss die eng verwurzelte Verbindung zur Landwirtschaft für Johanna nie ab. Sie absolvierte facheinschlägige Ausbildungen und führt nun mit ihrem Mann den Ferienhof Kandler in Roßleithen in der Nationalparkregion Kalkalpen in Oberösterreich. Am Hof leben außerdem ihre fünf Kinder und Oma Gerti. Der vielfältige Milchviehbetrieb umfasst insgesamt 110 Rinder, davon 55 Milchkühe und ungefähr 60 Kälber. Die weiblichen Tiere kommen in den Sommermonaten auf Almen in der Region. Die Liebe zu Tieren zeigt sich auch an der Vielfalt auf Johannas Bauernhof. Denn zusätzlich zu den Kühen gibt es auch noch ein paar Schweine, ein Hängebauchschwein, eine Zwergziege, Hühner, Laufenten, Katzen und Hasen. Die Tiere kennt Johanna alle beim Namen. "Man verbringt jeden Tag Zeit mit den Tieren und kennt sie!"

Regionalität ist Johanna ein großes Anliegen. Eigene Produkte zu erzeugen und den Wert von etwas Selbstgemachtem zu vermitteln, das ist natürlich eine Aufgabe. Aber dieser Herausforderung stellt sich Johanna gerne. Ihren Gästen zeigt sie, woher ihre Produkte kommen, wie Milch, Most, selbstgeräucherter Speck, Joghurt und Eier gemacht werden. Vom Mostmachen ist Familie Rebhandl besonders begeistert. Sie verarbeiten dabei ausschließlich das eigene Obst von den Streuobstwiesen am Hof. Beim Obst sammeln hilft die ganze Familie mit. Auch hier steht die Freude an der Arbeit im Vordergrund. "Denn das schmeckt man auch im Produkt", ist Johanna überzeugt.

Nina, die älteste Kuh am Hof, hat bereits 12 Kälber geboren und über 130.000 Liter Milch gegeben. Solche Dinge zeigen, dass es den Tieren hier an nichts fehlt. Und darauf kann Johanna stolz sein! Die Tiere können den ganzen Tag tun, was sie möchten, schlafen, fressen oder draußen liegen. "Ich finde es absolut wichtig, dass unsere Kinder am Hof mitarbeiten. Ein schöneres Aufwachsen als auf einem Bauernhof gibt es für Kinder gar nicht!"

Das Leben am Bauernhof zieht auch Urlaubsgäste immer wieder in den Bann. "Wir haben viele Gäste, die immer wieder zu uns kommen", erzählt Johanna. Am Ferienhof Kandler ist man nicht einfach nur Gast, sondern man kann aktiv mitleben und mitgestalten. Gäste können jederzeit in den Stall gehen. Sie dürfen beim Melken zuschauen und mithelfen. Einmal in der Woche gibt es gemeinsame Grillabende. Besonders beliebt ist das gemütliche Zusammensitzen und Verkosten von selbstgemachtem Most oder Milch der eigenen Kühe. Und was nehmen Gäste dann mit nach Hause? Unvergessliche Einblicke in das bäuerliche Geschehen und Erinnerungen an schöne Urlaubstage in der Nationalparkregion Kalkalpen.