Pferderücken, die entzücken

Hofgeschichten, 09.11.2017, Eva Krallinger-Gruber

Wir haben ja schon so einiges ausprobiert: Von TEH-Kräuterkunde bis Almwanderungen und Waldpädagogik. Was uns noch fehlt: Reiten lernen. Der Zauchtalerhof ist ein Reiterhof und eignet sich somit bestens für eine kleine Lektion hoch überm Boden. Hier ist alles ein bisschen anders: Normalerweise spazieren Hühner und Rinder am Gelände herum. Am Zauchtalerhof kommen uns die Nachwuchsbäuerinnen Mathilda und Emilia entgegen - auf ihren Ponys. Und traben fröhlich in die „Reiter-Übungszone“.

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Pferd, Haflinger im Stall, Zauchtalerhof, Salzburger Land | © Fräulein Flora / Matthias Gruber

Wir erinnern uns an Romane, die wir als Kinder begeistert gelesen haben: Von wagemutigen Reiterinnen und Rittern auf prächtigen Pferden. Am Zauchtalerhof fühlt man sich ein bisschen wie in einer dieser Geschichten. Steigt man aus dem Auto, kommt man rechterhand am Reitplatz vorbei. Hier sieht man schon einige Urlauber ihre ersten Versuche zu Pferde machen. Dann erreicht man den Stall. Dort sind über 20 Pferde zuhause.

Um diese kümmert sich Robert, der pferdebegeisterte Bauer vom Zauchtalerhof. Wir begleiten ihn auf eine Runde durch sein Reich. Schaut so einfach aus, wie es nie sein kann. Robert erzählt ein bisschen vom Hof, er habe ihn von seinen Eltern übernommen und sei eigentlich schon immer hier. Silke, seine Frau, ist später dazugekommen und etwas später die drei Mädels, bei denen das Reiten so mühelos aussieht, dass wir selber richtig Lust bekommen, uns auf einen Pferderücken zu schwingen. Am liebsten gleich so, wie in Westernfilmen.

Robert und Silke haben nichts dagegen und holen ein Pferd, das anscheinend recht gutmütig ist. Als Ronja vor uns steht, kriegen wir es trotzdem mit Angstrespekt zu tun. Die Haflingerstute ist viel größer, als wir Pferde überhaupt in Erinnerung haben. Wir probieren es trotzdem, Robert ist sehr geduldig - das macht einen guten Lehrer aus. „Viele unserer Gäste sind noch nie geritten, wir starten mit einem kleinen Kennenlernen und arbeiten uns dann bis zum Waldausritt vor“, verrät er seine Methoden. Mit einem kleinen Stuhl klettern wir auf Ronja. Noch zeigt sie sich unbeeindruckt. Wir wackeln auf ihrem Rücken zum Reitplatz. Robert weicht uns nicht von der Seite. Nach einigen Runde einfach nur „Am-Rücken-Sitzen“ lernen wir „Bremsen“ und „Gas geben“ – ganz ohne Pedale und Kupplung. Es macht richtig Spaß, obwohl wir noch unsere Probleme haben, uns am Pferd zu halten, als Robert uns in Trabmodus bringt.

Hat man diese Einführung hinter sich, machen sich Robert und Silke mit den Gästen auf einen Ausritt im Freien – natürlich nur, wenn man mag. Dafür muss man eigentlich gar nicht so viel können - das Pferd lenken und einfach schon mal drauf gesessen sein. Für uns geht sich das dieses Mal leider nicht aus. Aber wir sind nicht böse, sondern machen uns auf Erkundungstour durch den Betrieb. Der Reiterhof ist nur die eine Seite vom Gelände. Spaziert man weiter, kommt man zum Apartmenthaus. Mit Sauna, Freibad und Trampolin. Letzteres kann man den ganzen Sommer über bespringen, wenn man nicht schon von einem Muskelkater vom Reiten gequält wird. „Ein bisschen brennen muss es schon am Anfang“, lacht Silke. Da geht es allen gleich. Am Hof gibt es Haflinger, Noriker und Ponys. Die Pferde sind so beliebt, dass sogar Kinder von Hotels in der Nähe ihre Tage am Reiterhof verbringen, erzählt das deutsch-österreichische Paar. Vor allem im Sommer hat der Reiterhof Hochbetrieb. Gäste, die im Winter kommen, haben meistens ihre Skier mit im Gepäck und werfen sich von den Hängen, die vom Zauchtalerhof nicht weit entfernt sind. Aber unvergleichbar ist das Gefühl und die Aussicht, die man vom Rücken eines Pferdes erhält. Wahrscheinlich stimmt’s, was schon ganz viele Menschen vor uns gewusst haben: Alles Glück der Erde, liegt auf dem der Pferde.

Am Zauchtalerhof ist besonders …

… dass man selbst in eine Pferde-Abenteuer eintaucht und zum Held seiner eigenen Geschichte wird. Der Reiterhof beherbergt über 20 Pferde und hat für jedes Temperament einen Vierbeiner parat.

Am Zauchtalerhof wohnen …

… die Familie Herzgsell mit Robert und Silke und ihren drei Mädels, die bereist in jungen Jahren auf Pferderücken herumgeturnt sind.

Am Zauchtalerhof kann man …

… reiten. Der Hof hat nicht nur einen Platz zum Üben und Pferde in allen Größen und Temperamenten, sondern auch Zugang zu Waldausritten, die besonders gut ankommen.

Am Zauchtalerhof findet man …

… eine ganz neue Seite von Urlaub am Bauernhof. Statt Kühen werden Pferde gehegt und gepflegt und bieten einen wunderbaren Anreiz, wieder einmal etwas Neues auszuprobieren.

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Eva Krallinger-Gruber
www.fraeuleinflora.at, 22 Artikel
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