Wie man sich bettet, so liegt man. Schlafen im Heu am Pointleitnhof.

Hofgeschichten, 01.08.2022, Margret Appesbacher

Der Duft von frisch getrocknetem Wiesenheu ist in deiner Nase. Du hörst die Kühe friedlich auf der Wiese grasen, irgendwo zirpt eine Grille, die Blätter auf den Bäumen rascheln leise im Wind. Und sonst? Nur du und die Natur am Pointleitnhof in St. Veit im Pongau im SalzburgerLand.

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Schlafen im Heu am Pointleitnhof in St. Veit im Pongau | © Urlaub am Bauernhof im SalzburgerLand / Bernd Suppan

Von St. Veit im Pongau aus geht es über eine schmale, aber sehr gut ausgebaute Straße über gut 4 km rasch bergauf. Der Pointleitnhof befindet sich auf ca. 1.200 m Seehöhe, offiziell ist das hier noch nicht Almgebiet, aber es fühlt sich definitiv so an. Als Fahrer darf man die Augen ruhig auf der Straße lassen, weil man den schönsten Ausblick ohnehin direkt vom Pointleitnhof aus hat.

Der Natur ganz nahe

Der Pointleitnhof wurde bis 2015 als Bergbauernhof bewirtschaftet. Das alte Bauernhaus haben Christine und Anton dann liebevoll renoviert und vermieten es seit ein paar Jahren als Ferienhaus. „Unsere Gäste schätzen vor allem die Lage. Ruhig gelegen und doch nur fünf Minuten ins Dorf, zehn Minuten in die nächste Stadt. Und natürlich der Mega-Ausblick auf die Berge! Unsere Gäste lieben es, dass sie das ganze Haus für sich allein haben und ungestört von anderen Leuten ihren Urlaub verbringen können“, erzählt Christine.

Von naturnahem Urlaub ist in unserer stressigen, hektischen und krisengebeutelten Zeit immer öfter die Rede. Und hier oben, zwischen Wiesen und Wäldern voller Beeren und Schwammerl, mit diesem großartigen Ausblick ins Tal und der wohltuenden Ruhe, die einen vom ersten Augenblick an erfasst, fühlt man sich der Natur wirklich schon sehr nahe.

Der Natur noch näher

Gastgeberin Christine hält das Erbe ihrer Ahnen in Ehren. Überall im Haus findet man noch historische Möbelstücke oder bäuerliche Arbeitsgeräte, die ihre Geschichte weiterhin erzählen dürfen. Da ist es natürlich nicht verwunderlich, dass Christine auch für den mehr als 200 Jahre alten Heustadel, der als solcher ausgedient hatte, eine neue Bestimmung gefunden hat.

In einem großen Kraftakt wurde der Heustadel von der steilen Wiese unterhalb des Pointleitnhofs, wo er über Jahrhunderte stand, in den Garten des Ferienhauses transportiert und – wie sollte es auch anders sein – wieder mit duftendem Heu befüllt. „Früher, nachdem der letzte Heuschwanz voll Heu in den Stadl gegabelt war, ruhten sich alle nach der anstrengenden Arbeit im duftenden Heu noch etwas aus, bevor sie zum Jausnen rauf zum Hof fuhren. Dieses Erlebnis wollten wir auch unseren Gästen anbieten“, erklärt Christine die Motivation für den ungewöhnlichen Umzug. Wer sich jetzt fragt, was ein Heuschwanz ist, der ist bei Christine genau richtig. „Ich erzähle immer gern etwas von der Geschichte vom Haus und von den Menschen, die darin groß geworden sind und auch kleine Anekdoten aus dem bäuerlichen Leben. Das gefällt allen, wenn sie etwas über das Haus erfahren, in dem Sie schlafen.“

Dabei ist es den Gästen am Pointleitnhof natürlich selbst überlassen, wie sehr sie sich auf das Abenteuer Schlafen im Heu einlassen möchten. Man kann sich direkt ins Heu legen und nur mit einer Decke zudecken, einen wärmenden Schlafsack mitnehmen, oder das gemütliche Bett auf dem Heulager für ein paar Stunden oder die Nacht wählen. Eins ist in allen Varianten gleich – der betörende Duft des Heus und seine beruhigende Wirkung. Cumarin ist der Fachbegriff für den Duft, der uns beim Gedanken an frisch getrocknetes Heu gleich in die Nase steigt und mit dessen Wirkung auf unser Wohlbefinden sich schon viele Wissenschaftler befasst haben. Anstatt Studien zu wälzen, kann man es aber auch einfach ausprobieren. „Natürlich sind wir schon Probe gelegen“, lacht Christine, „für mich ist es am schönsten am Nachmittag, wenn es draußen heiß ist, und der Wind zwischen den Balken durch den Stadl weht, das ist einfach herrlich!“. Im Frühsommer und Herbst können die Nächte hier oben am Pointleitnhof schon frisch werden, aber in den lauen Sommernächten spricht nichts gegen eine Übernachtung im Heustadl. Und wenn alle Stricke reißen, ist das gemütliche Bett im alten Bergbauernhaus ja trotzdem jederzeit hergerichtet.

Habt ihr auch Lust auf eine Übernachtung im Heu bekommen?

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Margret Appesbacher
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