#WieWirUrlauben: „Ein Fixstern in unserem Jahreskreislauf“

Hofgeschichten, 17.12.2023, Michael Sabath

Es gibt viele gute Gründe, warum Familie Rieken seit 25 Jahren beim Hinteregger in den Kärntner Nockbergen eine zweite (Urlaubs-)Heimat gefunden hat.  

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Hotel mit Skifahrern | © Urlaub am Bauernhof Kärnten / Daniel Gollner

Alle Jahre wieder packen die Riekens vor Beginn der Semesterferien ihre Koffer. Mit winterlichem Sack und Pack und viel Vorfreude geht es für die fünfköpfige Familie nach St. Oswald bei Bad Kleinkirchheim, eine Autostunde von ihrem Zuhause in der Nähe von Völkermarkt entfernt. 1999 zum ersten Mal und natürlich auch heuer wieder – ohne Unterbrechung. „Ein Fixstern in unserem Jahreskreislauf, die Woche ohne Hintereggers ist für uns undenkbar“, sagt Elke Rieken. Das hat auch und vor allem damit zu tun, dass Eltern und die heute „großen“ drei Töchter längst zur Familie des Gastgebers gehören. „In vielen Hotels ist und bleibt man immer nur Gast, hier bist du zuhause“, versucht die Mama dieses besondere Heimatgefühl in ihrem winterlichen Urlaubsquartier inmitten der Kärntner Nockberge auf 1.370 Metern Seehöhe zu beschreiben. 

„In vielen Hotels ist und bleibt man immer nur Gast. Hier bist du zuhause“

Das Gute liegt so nah

Die Atmosphäre und Stimmung in diesem Haus, nie das Gefühl zu haben, dass Kinder stören. Ganz im Gegenteil. Die Töchter der Riekens sind mit den drei Söhnen der Hintereggers und vielen anderen Gästekindern groß geworden und bis heute verbunden. Durch viele gemeinsame Erlebnisse beim Mithelfen am Hof und im Stall, beim Füttern der Kleintiere, aber auch bei dem hautnahen Anschauungsunterricht, wie aus den Ingredienzen der Natur köstliche hausgemachte Produkte auf die Speiseteller kommen. Ganz abgesehen von den Urlaubsfreuden beim Rodeln, Skifahren oder einer (Schneeshuh-)Wanderung zum Sonnenaufgang auf der Brunnachalm, um sich dann im hauseigenen Wellnessbereich zu entspannen. Deshalb zieht es die Riekens auch nicht in größere und mondänere Skigebiete außerhalb Kärntens. Das Gute liegt so nah. Oder wie es Elke Rieken, die selbst eine kleine Landwirtschaft betreiben, formuliert: „Ich muss mein Geld nicht woanders hintragen, wenn es das für uns perfekte Angebot vor der eigenen Haustüre gibt.“ Eine natürliche Perfektion, die auf Gegenseitigkeit beruht. „Meine beste Entspannung ist, für unsere Gäste da zu sein und etwas zu unternehmen“, sagt etwa „Seppi“, der jung gebliebene Altbauer. 

"Die Atmosphäre und Stimmung in diesem Haus sind toll, wir haben nie das Gefühl, dass Kinder stören. Ganz im Gegenteil."

Familientradition seit 1470

Es hat wohl auch damit zu tun, dass Familientradition bei den Hintereggers im wahrsten Sinne des Wortes eine lange Geschichte hat.  
Die erste urkundliche Erwähnung am gleichnamigen Hintereggerhof geht zurück auf das Jahr 1470 und wurde vom damaligen St. Georgs Ritterorden niedergeschrieben. Bis in die 1960er Jahre lebte die Familie ausschließlich von der Land- und Almwirtschaft. 

Schließlich kamen immer mehr Wanderer, Sommerfrischler und Skifahrer. Heinz und Maria Hinteregger richteten sich entsprechend den neuen Anforderungen und gründeten eine Jausenstation. Der Gasthof Hinteregger war 1967 geboren, mit einem Restaurant und zwei Dutzend  Gästebetten. 1989 übernahmen Sepp und Ingrid Hinteregger und bauten den Familienbesitz weitestgehend zu seinem heutigen Erscheinungsbild um. Schließlich erwarb Sepp um die Jahrtausendwende auch den Brunnachhof direkt neben der Skipiste.

„Am Land hat man andere Perspektiven, auch für eine gemeinsame Familie. Ich finde es schön, meine Kinder hier groß zu ziehen.“

Martin Hinteregger

„Andere Perspektiven“

Heute vereinen Hotel und Gasthof das Urlaub am Bauernhof-Angebot mit Wandern, Skifahren, Familienurlaub, bäuerlicher Kulinarik, gelebter Nachhaltigkeit und Regionalität sowie Slow Food inmitten des UNESCO Biosphärenpark Nockberge.

Und die nächste Generation? „Am Land hat man andere Perspektiven, auch für eine gemeinsame Familie“, sagt Martin, der gelernte Geologe, der so wie seine beiden Brüder tatkräftig das Familienerbe mit innovativen Ideen fortführt: „Ich finde es schön, meine Kinder hier groß zu ziehen.“ Dafür baut er gerade einen uralten Bauernhof in der Nähe zum Familiendomizil aus und um.   
So befindet sich 553 Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung das Anwesen noch immer am selben Fleckchen Erde in Familienhand und in Alleinlage am Ende der Straße nach St. Oswald.
Nicht nur Familie Rieken kann und wird sich weiterhin wie zuhause fühlen dürfen.   

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Michael Sabath
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