#WieWirUrlauben: Ein Urlaub für Generationen

Hofgeschichten, 04.07.2021, Marlies Glatz

Seit über 50 Jahren sind Alexanders Großeltern bereits Gäste am Bio- und Vitalbauernhof Bacherhof hoch oberhalb des Millstätter Sees in Kärnten. Einem Ort, wo Treue keine leere Worthülse bleibt, die von Supermarktketten allzu oft zweckentfremdet wird, sondern wirklich gelebt wird. Ein Besuch bei einer Familie, die in vier Generationen gemeinsam urlaubt.

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Familie sitzt am Tisch und lacht | © Urlaub am Bauernhof Kärnten / Daniel Gollner

Die allererste Anreise nach Kärnten zum idyllisch gelegenen Bacherhof haben Oma Renate und Opa Erich bis heute nicht vergessen. Die Vorfreude war groß, als die Sommerfrischler aus Würzburg mit dem Auto den Hügel oberhalb des Millstätter Sees erklommen, schließlich wurde die Destination von Freunden wärmstens empfohlen.

Alle Blicke richteten sich auf das große Hotel, welches man bereits von Weitem sehen konnte. Knappe 30 Meter vorher bemerkte man die entsprechende Hinweistafel. Allerdings zeigte die auf eine Hofeinfahrt, die so gar nicht den Erwartungen entsprach. Statt des erwarteten Willkommensgrußes thronte ein riesiger Misthaufen in der Mitte. Schon wieder den Rückwärtsgang einlegend, hörten sie gerade noch den Ruf von Bäuerin Inge: “Jetzt kommt’s doch erstmal rein und trinkt’s einen Kaffee mit uns.”

Seitdem sind viele Sommer ins Land gezogen, der Misthaufen längst Geschichte. Geblieben ist der Urlaub am Bacherhof, der sich mittlerweile als Bio- und Vitalbauernhof bezeichnen darf. Seit über 50 Jahren (am Stück!) sind Alexanders Großeltern, seit einigen Monaten stolze Ur-Großeltern, nun schon Gäste bei Jungbäuerin Anita.

Vier-Generationen-Urlaub

Dass die gesamte Familie sich noch heute regelmäßig am Bauernhof trifft und dadurch mittlerweile vier Generationen gemeinsam urlauben, ist nicht nur für Alexander, sondern auch für seinen kleinen Sohn ein Segen. So verbringt der frisch gebackene Erdenbürger die ersten friedlichen Urlaubstage mit seiner gesamten Familie am Millstätter See. “Vor allem sehen meine Eltern auch ihren Enkel bzw. Ur-Enkel. Das ist einfach entzückend.” Die gemeinsame Zeit wird genossen, sieht man sich im Alltag doch nicht mehr allzu oft. Klingt nach einem Familienurlaub wie aus dem im Bilderbuch. Da wird wohl so mancher etwas wehmütig, der nur mit einem Mutter-Vater-Kind-Fertig-Haushalt in die Ferien fährt.

“Einer der Hauptgründe, warum wir immer wieder den Weg hierher suchen, ist die Herzlichkeit, die man immer und überall spürt”

Alexander

Menschen, die ans Herz gewachsen sind

Während Tourismuswerber*innen sich tagein, tagaus bemühen, die schönsten Bilder ihrer Megadestinationen in die Welt hinauszutragen, begleitet von tiefgründigen Botschaften über schöne unberührte Naturlandschaften, Berge, Freiheit, Spaß und Genuss, ist Alexander auf der Suche nach Authentizität. “Mich sprechen retuschierte Katalogbilder, die allzu viel versprechen, nicht an.” Menschen zu treffen, mit denen man sich unterhalten kann, sind ihm viel wichtiger. Er genießt die Unterhaltungen mit Anita und ihrer Familie, wo er immer etwas Wissenswertes erfährt. “Wenn ich Kärntner*innen im Dialekt sprechen höre, ist das für mich der Inbegriff von Urlaub.”

Auch ausstattungstechnisch darf es gerne etwas rustikaler sein. Die Ferienwohnungen des Bio- und Vitalbauernhofs sind liebevoll eingerichtet und tragen Namen wie Abendsonne, Schwalbennest oder Adlerhorst. “Ich brauche keine hochmodernen Geräte und “Bling-Bling” in meinem Zimmer. Ich mag eine gemütliche Unterkunft und die Nähe zu Tieren. All das finde ich am Bacherhof.”

Erlebnis Landwirtschaft

Die Urlauberfamilie genießt es, Teil des landwirtschaftlichen Lebens sein zu können, bei der Kartoffelernte Hand anzulegen oder die Tiere im Stall zu füttern. Eines der Steckenpferde des Bacherhofs, die Herstellung von Lebensmitteln, spielt eine große Rolle. Anita verfolgt seit Jahren eine konsequente Bio-Philosophie und verarbeitet hofeiegene Rohstoffe zu Lebensmitteln wie Vollkornbrot, Milch, Käse, Butter, und Joghurt.

Als Gast hat man die Möglichkeit, die Herstellung von Selbstgemachtem hautnah zu erleben und bei Gesprächen mit Anita mehr darüber zu erfahren. “Die Landwirtschaft befindet sich definitiv im Wandel”, sagt Alexander, der selbst mit Tieren aufgewachsen ist.

Beim Sport abschalten und auspowern

Wie so viele Erwerbstätige übt er seinen Beruf größtenteils sitzend aus und ist in den Ferien vor allem auf der Suche nach körperlichem Ausgleich. Der Bio- und Vitalhof Bacherhof ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen, ob gemütlicher im Tal oder hochalpin auf die Dreitausender der nahegelegenen Hohen Tauern. “Auch Klettern am Falkert oder Schwimmen im See stehen für uns immer am Programm”. Gleichzeitig sucht er Entspannung und Erholung für seinen Geist, um richtig abschalten zu können. Die spektakuläre Berg-Seen-Welt rund um den Millstätter See, der sich harmonisch in die sanften grasgrünen Hügel der Kärntner Nockberge schmiegt, eignet sich dafür trefflich. Mittendrin der Bacherhof, der etwas oberhalb gelegen einen traumhaften Blick auf diese filmreife Kulisse bietet.

“Ich brauche keine hochmodernen Geräte und “Bling-Bling” in meinem Zimmer. Ich mag eine gemütliche Unterkunft und die Nähe zu Tieren. All das finde ich am Bauernhof.”

Alexander

Herzlichkeit, die man spürt

Alexander kehrt immer wieder gerne an den Urlaubsort seiner Kindheit zurück: “Einer der Hauptgründe, warum wir immer wieder den Weg hierher suchen, ist die Herzlichkeit, die man immer und überall spürt”, so der Stuttgarter, der selbst schon im zarten Alter von einem Jahr zum ersten Mal hier war und mittlerweile jede Hütte der näheren Umgebung kennt. Viele positive Erinnerungen verbinden ihn mit der damaligen Zeit. “Einmal erwischte uns während einer Wandertour ein heftiges Sommergewitter, ich war bis auf die Knochen durchnässt und zitterte vor lauter Kälte. Der Seniorwirt auf der Schwaigerhütte hat mir damals wärmende Wollsocken geschenkt, die ich sogar behalten durfte.”

Immer an den gleichen Ort wiederzukehren, ist für ihn ein bisschen wie Heimkommen: “Man kennt die Leute, ich weiß, was uns erwartet. Zudem baut man eine herzliche Beziehung auf und fühlt sich willkommen.” Der persönliche Kontakt mit der Vermieterfamilie und die Freude, sich jedes Jahr wiederzusehen, tun den Rest. Ganz ohne Treuebonus und Stammkunden-Prämie.

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Marlies Glatz
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