Reiten in Osttirol - Auf dem Pferderücken in die Berge

Hofgeschichten, 22.12.2022, Monika Hoeksema

Der Ortnerhof in Prägraten bietet Reitern einfache Touren bis hin zu Mehrtagesritten Richtung Großvenediger. So oder so bleibt es in dieser Landschaft unvergesslich.

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Der perfekte Tag

Über den perfekten Tag wurde schon viel geschrieben. Wirklich erleben können Reiter ihn am Ortnerhof in Prägraten. Im Hochsommer beginnt er mit strahlendem Sonnenschein, dem Geruch von Heu und dem Blick auf grüne Fichtenwälder unter schneebedeckten Gipfeln. Im Winter endet er mit einem Glas Rotwein am prasselnden Kaminfeuer. Dazwischen: Ein Ausritt, wie ihn sich jede Reiterin und jeder Reiter nur erträumen kann.
 

Manchmal reichen schon ein paar Stunden im Sattel, wenn im sommerlichen Virgental die Farben explodieren – das satte Grün der mit bunten Blumen besprenkelten Almwiesen, die dunklen Fichten, das pure Himmelblau und die schneebedeckten Gipfel des Großvenediger-MassivsPferde wie Reiter genießen den Galopp entlang der Isel. Ihre Quelle liegt hoch oben im Gletschergebiet, unten bahnt sie sich in klarem Türkisblau rauschend und tosend den Weg Richtung Tal.

Im Galopp Richtung Großvenediger

Das macht Lust auf mehr: Und so bietet die Familie Kratzer vom Ortnerhof nicht nur stundenweise Ausritte an, sondern auch Tages- und Mehrtagestouren. Almritte bis auf 1.800 Höhenmeter beispielsweise – mit Lagerfeuer und beeindruckender Bergkulisse. Aber es geht noch höher, noch weiter hinauf, zum Beispiel einen Tag lang Richtung Großvenediger. Auf sicheren Wegen galoppieren die Reiter, hier und da geht’s über steile Serpentinen vorbei an schroffen Felsen. Später im Jahr wartet die Wodenalm oberhalb vom Zedlacher Paradies. Noch lange werden die Reiter an die in der Herbstsonne golden leuchtenden Lärchen denken.

Pferde aus eigener Zucht

Anfänger wie Profireiter kommen gleichermaßen auf ihre Kosten. Die einen lernen, fest im Sattel zu sitzen – ohne Sicherheit im Galopp lässt Markus Kratzer niemanden mit auf Tour gehen. Die anderen lernen, die Zügel loszulassen. „Das ist oft das Schwierigste für die Reiter“, weiß Barbara Kratzer. „Dass sie das Vertrauen in das Pferd finden und sich trauen mit losgelassenen Zügeln zu galoppieren.“ Auch im Kopf entspannen und reiten – das sei für alle gleichermaßen ein Erlebnis. Zu verdanken haben sie das natürlich auch ihren Partnern auf Zeit – den Pferden aus eigener Zucht. Markus Kratzer schwört auf die Mischung von amerikanischen Quarter Horses und heimischen Haflingern. „Die einen bringen die Energie mit, die anderen die Trittsicherheit“, sagt er. Und beides brauchen sie – schließlich führen die Touren bis auf über 2.300 Meter Höhe.
 

Das ist es auch, was viele Urlauber zu Stammgästen werden lässt. Die Faszination, was die Pferde – insgesamt stehen bei der Familie Kratzer 15 im Stall – leisten, „mit welcher Bereitschaft und offensichtlichen Freude sie dabei sind“, schwärmt Barbara Kratzer „Unsere Gäste sagen oft, sie hätten nicht das Gefühl, auf Schulpferden, sondern auf Privatpferden zu sitzen. Aber es sind ja unsere privaten Pferde“, sagt sie. „Berg, Pferd, Entspannung“, zählt sie auf. „Das wollen wir anbieten. Ein nachhaltiges Erlebnis, an das unsere Gäste auch nach Jahren noch gern denken.“

Reitspaß schon für die Kleinsten

Kinder ab acht Jahren dürfen auch schon mit auf Tour gehen. Die ganz Kleinen ab zwei Jahren reiten auf den Miniponys Balu und Paulina, die auch immer für eine Kutschfahrt entlang der Isel zu haben sind. Weiter finden Kinder am Ortnerhof noch Ziegen, ein Esel und Katzen.

Die Kühe, die bei Vater Hans früher im Stall standen, hat er im Laufe der Jahre ausnahmslos durch Pferde ersetzt. Selbst begeisterter Reiter, übergab er den Hof vor ein paar Jahren an Markus und Barbara. Heute kümmert er sich mit seiner Frau Helga um die Gäste im Hotel. Auf die wartet nach einer erholsamen Nacht in einem der gemütlichen Zimmer oder Apartments ein reichhaltiges Frühstück mit Produkten aus der Region. Frisch und saisonal wird auch abends aufgetischt – natürlich nach der Wellness-Stunde in der Sauna oder nach der Massage. Der Abend klingt dann bei einem Bier oder einem Glas Wein aus, und es werden Pläne für den nächsten perfekten Tag geschmiedet – natürlich im Sattel.

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